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Knötterich

Er kann die ganze Welt nicht leiden,
am wenigsten erst sich;
will alles, was nur geht, vermeiden –
Prognose: fürchterlich!

Ist ein Despot, doch ohne Reich –
ein Gries, der immer grämt;
wenn er was will, will er es gleich –
egal, wie unverschämt.

Fühlt sich bewusst im Stich gelassen,
denn er ist nur im Recht;
denkt, dass ihn alle Menschen hassen –
die Welt ist einfach schlecht!

Doch wenn die Wolkenwand verflogen,
und Zorn und Wut verraucht;
sieht er sich nicht mehr als betrogen –
erkennt er, was er braucht.

Dann strömt die Ruhe in sein Leben
und er denkt so bei sich:
Es kann doch auch viel Schönes geben
für einen Knötterich.

(Lyrikband „Abgebogen“, cenarius Verlag 2011)

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